Wohnen im Grünen
In einer Kaserne im Münchner Norden wurden 400 neue Unterkünfte für Auszubildende erstellt. Die jungen Menschen werden dort in einem Zeitraum von drei Wochen bis mehreren Monaten wohnen. In dieser Zeit sollte ihr Aufenthalt auch eine Begegnung mit der Natur ermöglichen.
So wurde versucht, zumindest einen kleinen Teil des Baumbestandes zu erhalten, so dass ein paar "Baumveteranen" auf dem Grundstück stehen bleiben konnten. Und genauso erfolgte eine Vielzahl von Neupflanzungen verschiedener Baumarten: darunter Blütenbäume wie die gefüllt blühende Vogelkirsche, die Bergkirsche oder der Spitzahorn. Ebenso bringen Blütensträucher wie die Felsenbirne und der Schneeball oder verschiedene Hortensien Farbe und Duft in die Anlage.
Großzügige Grünflächen zwischen den Riegelgebäuden, die mit Bäumen bestanden sind, vermitteln einen wohltuenden Parkcharakter. Den Apartments im Erdgeschoss ist ein Pflanzstreifen vorgelagert, der eine private Atmosphäre schafft und den Blick ins Grüne und Blühende ermöglicht. Oberstes Gebot ist jedoch die Pflegeleichtigkeit der Pflanzflächen und somit wurden diese Pflanzflächen mit Stauden-Perenne-Mischungen bepflanzt. Dies sind verschiedene Staudenkompositionen, welche von den Arten her so abgestimmt sind, dass sie sich gegenseitig gut ergänzen mit abwechselnder Blüte und vor allem mit ähnlichen Wachstumsfaktoren, so dass nur ein minimaler Pflegeaufwand erforderlich ist.
Im Innenhof des Hauptgebäudes entstand durch den Erhalt eines etwa 30-jährigen Spitzahornes eine erhöhte Rasenfläche mit einer umlaufenden Sitzmauer, die zum Liegen und Träumen einlädt. Der Baumveteran erhielt in der späteren Planungsphase noch ein Gegenüber: so wurde ein neuer Spitzahorn mit einem Stammumfang von 70 cm (!) gepflanzt. Da zu diesem Zeitpunkt schon alle Wege und Pflanz- und Rasenflächen erstellt waren und eine Befahrung mit schwerem Gerät nicht mehr möglich war, wurde dieser Baum ganz spektakulär mit mit einem Kran über das vierstöckige Gebäude gehoben!
Des Weiteren spendet im gleichen Innenhof ein Baumplatz mit Kirschbäumen wohltuenden Schatten und die darunter liegenden Steinbänke laden zum Verweilen ein.
Die Anlage wurde im Herbst 2022 fertiggestellt. Vor allem die großflächigen Staudenpflanzungen entwickeln sich prächtig!
Auftraggeber: Staatliches Bauamt München 1
Architekt: LMLJD -Architekten - Jürgen Dennerle
Ausführende Firma: Firma Schernthaner
Die Ansicht von Nordwesten zeigt den Blick auf den Baumplatz mit den zehn Zierkirschen und Sitzelementen aus sandgestrahltem Beton.
Die geschwungenen Wege - als Kontrast zu der orthogonalen Anlage betonen den parkartigen Charakter der Räume zwischen den viergeschossigen Riegelgebäuden.
Auf der im Hintergrund befindlichen durch eine umlaufende Sitzmauer erhöhte Fläche steht der Spitzahorn, der über die gesamte Bauzeit erhalten werden konnte - neben ihm der junge neu gepflanzte Spitzahorn.
Die gesamte Pflanzung auf dem Gelände ist nun ein Jahr und zwei Monate alt und hat sich prächtig entwickelt. Abgedeckt mit einer schützenden Schotterschicht, welche die Feuchtigkeit hält und dem Unkraut das Leben schwer macht kommt die Pflanzung ohne Pflege aus.